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AIH und Zahnmedizin

Verfasst: So 5. Apr 2009, 20:42
von Bagojowitsch
Hallo,

habe einen interessanten Artikel zum Thema gefunden, hier ist er.

Aus Sicht der Zahnmedizin

Autoimmunhepatitis
Von besonderer Bedeutung ist die Abgrenzung der Autoimmunhepatitis von anderen Hepatitiden, vor allem den infektiösen Formen, mittels sorgfältiger Anamnese, da das Risikoprofil sich wesentlich unterscheidet. Im Vordergrund stehen nicht das Infektionsrisiko beziehungsweise die Leberfunktionsstörungen, sondern immunologische Gesichtspunkte und die therapeutisch induzierte Immuninkompetenz
(Anm: Immunschwäche). Infolge der lange Zeit - gegebenenfalls lebenslang - notwendigen medikamentösen Unterdrückung des Immunsystems, insbesondere mittels Cortison und gegebenenfalls Azathioprin, besteht bei diesen Patienten ein erhöhtes Infektionsrisiko. Dieses äußert sich klinisch durch häufigeres Auftreten von Entzündungen, foudroyanteren (Anm.: blitzartig, stürmisch) Verläufen derselben und einer erhöhten Rate an Wundheilungsstörungen. Radikale zahnärztliche Sanierungsmaßnahmen sind in der Regel nicht indiziert. Eine perioperative (Anm: der Zeitraum um die Operation herum) antibiotische Prophylaxe, die sich an der Endokarditisprophylaxe (Anm.: als Endokarditisprophylaxe bezeichnet man vorbeugende medizinische Maßnahmen, die der Verhinderung einer infektiösen Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) bei Risikopatienten dienen) orientiert, ist als allgemeine Gesundheitsvorsorge sinnvoll. Sie sollte bei umfangreicheren operativen Maßnahmen aber darüber hinaus gehen. Bei der Langzeitbetreuung dieser Patienten muss besonderer Wert auf die Mundhygiene gelegt werden, kontinuierliche Instruktion und Motivation können durch die Aufnahme in ein Recall-System gewährleistet werden. Die relativ erhöhte Koinzidenz (Anm: mit Koinzidenz (con, lat. = mit; incidere, lat. = einfallen) ist meist ein zeitliches, manchmal ein räumliches Zusammentreffen von Ereignissen gemeint) der Autoimmunhepatitis mit anderen Autoimmerkrankungen, wie dem Sjögren-Syndrom (10 Prozent) oder der idiopathischen thrombozytopenischen Purpura (3 Prozent) sowie der Hashimoto-Thyroiditis erfordert deren Erkennung und Berücksichtigung der speziellen, hiermit einhergehenden Risikofaktoren. Diese sind unter anderen reduzierter Speichelfluss, erhöhte Blutungsneigung sowie Schilddrüsenfunktionsstörung. In fortgeschrittenen Stadien und beim Vorliegen weiterer hepatitischer Erkrankungen (Überlappungssyndrom) muss in Anbetracht der auftretenden Leberfunktionsstörungen die zahnärztliche Behandlung in Abstimmung mit den behandelnden Ärzten und in Abhängigkeit von den Laborparametern erfolgen.

Priv. Doz. Dr. Dr. Monika Daubländer
Johannes Gutenberg Universität
Klinik und Poliklinik für Zahn-,
Mund- und Kieferkrankheiten
Augustusplatz 2
55131 Mainz



Quelle: http://www.zm-online.de/m5a.htm?/zm/17_07/pages2/mediz2.htm

Re: AIH und Zahnmedizin

Verfasst: So 5. Apr 2009, 20:49
von florenzia
Ich hatte seit meiner Diagnose vor 9 Jahren lediglich eine Zahnbehandlung (sekundäre Karies unter einer Krone). Dieser Zahn wurde mir dann gezogen! :cry:
Ansonsten habe ich mit meinen Zähnen keinerlei Probleme, auch nicht mit meinem Zahnfleisch. Sollte ich jedoch eine größere Behandlung vor mir haben, werde ich in Zukunft auf meine AIH hinweisen.
florenzia

Re: AIH und Zahnmedizin

Verfasst: Mo 6. Apr 2009, 16:48
von juliane
Mir geht es zum Glück wie Florenzia. Anfällige Zähne hatte ich schon immer, auch vor der AIH. Probleme mit Zahnfleischblutungen oder Wundheilungsstörungen auch bei mehreren großen OPs wie Kaiserschnitt hatte ich bisher keine.
Mir kommt da ein Sprichwort in den Kopf: Der Maikäfer durfte seiner Statik wegen nicht fliegen können. Da er davon aber nichts weiß, fliegt er trotzdem.

Ich erwähne zwar überall die AIH und Immunsuppression, vertraue mich dann aber der Verantwortung der Ärzte an und baue nicht noch zusätzliche Ängste auf.

LG Juliane

Re: AIH und Zahnmedizin

Verfasst: Mo 6. Apr 2009, 18:38
von Bagojowitsch
Ich hatte in dem Jahr, in dem ich Predni genommen habe (2007), arge Probleme mit den Zähnen, ausgerechnet in dieser Zeit sind mir einige Teile weggebrochen. Ich fand das auffällig, mein Zahnarzt konnte aber nichts dazu sagen. Dann hatte ich mich mal kundig gemacht - und in vielen verschiedenen Foren wurde diese Frage diskutiert, viele "Cortison-Einnehmer" hatten Probleme mit brüchigen Zähnen.
Nun kann man darüber spekulieren - und diese Nebenwirkung ist sicher auch wie viele andere individuell - aber wenn Cortison die Knochen angreift, kann es auch die Zähne angreifen, denn in beiden steckt Kalzium.

Re: AIH und Zahnmedizin

Verfasst: Sa 9. Jul 2011, 16:33
von sky
Hallo liebe User

ich bin neu bei euch im Forum
und gerade ein weng Verzweifelt, dazu aber später mehr


eine frage auch wenn dieses Thema ja schon was Älter ist
wie sieht es aus mit den Kosten wenn einem der komplette Oberkiefer gezogen werden muß..innerhalb von 3 Monaten habe ich da den Super Gau
muß die Krankenkasse das dann voll zahlen da es ja durch die Krankheit verursacht wird??

lg
Petra

Re: AIH und Zahnmedizin

Verfasst: Mi 13. Jul 2011, 08:28
von Yvonne77
Hi Petra,leider kann ich dir dazu auch nichts sagen.Ich denke unanhängig von der aih werden die Kosten von deinem Einkommen berechnet.Fals du Geringverdienerin oder sogar Hartz4 bekommst und dein BOnusheft regelmäßig geführt hast müsstest du nichts bezahlen.Das Bonusheft muss man bei der Krankenkasse einreichen:Laß dir nichts aufschwatzen was über der Leistungssatz deiner Krankenkasse liegt:das machen Zahnärzte gerne.Du meinst die Zähne sind wegen der Aih so schlecht?
LG yvonne